Freiburger Spukphänomene aus 900 Jahren: Eine Fall- und Quellensammlung

‚Spuk‘-Fälle und ‚Geistererscheinungen‘ wurden und werden über die Jahrhunderte hinweg immer wieder in unterschiedlichsten Kontexten berichtet. Als „Fundamentaltabu“ innerhalb der menschlichen Wirklichkeitswahrnehmung sind solche Geschehnisse ein außergewöhnliches Forschungsthema, das zahlreiche wissenschaftliche Disziplinen betrifft (siehe  die Kapitel „Erscheinungen“ und „Spukphänomene“ von G. Mayer & E. Bauer in: G. Mayer/M. Schetsche/I. Schmied-Knittel/D. Vaitl (Hg.): An den Grenzen der Erkenntnis. Handbuch der wissenschaftlichen Anomalistik, Stuttgart: Schattauer, 2015).

Seit 1950 bis in die Gegenwart werden ‚Spuk‘-Fälle und ‚Geistererscheinungen‘ durch das Freiburger Institut für Grenzgebiete für Psychologie und Psychohygiene e.V. (IGPP) deutschland- und europaweit untersucht. Die Dokumentation und Analyse von komplexen ‚Spuk‘-Geschehnissen oder von einzelnen ‚Geistererscheinungen‘, die von den davon betroffenen Personen oftmals nur sehr schwer in ihre Lebenswelt eingeordnet werden können, haben das IGPP als Ort der Erforschung paranormaler oder okkulter Phänomene weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht.

Allerdings sind die Anzahl und die jeweilige Charakteristik derjenigen ‚Spuk‘-Vorkommnisse und ‚Geistererscheinungen‘, die sich unmittelbar in der Stadt Freiburg ereignet haben, nur wenig bekannt. Für das Stadtjubiläum „Freiburg 2020: 900 Jahre jung“ werden deshalb Fälle mit dem konkreten Ortsbezug Freiburg anhand verschiedener Quellengattungen zusammengetragen (z.B. stadtgeschichtliche Literatur, lokale Sagen-Traditionen, parapsychologische Fachliteratur, relevante Archivbestände, persönliche Berichte). Die recherchierten Fälle werden aufgearbeitet, dokumentiert, analysiert und in verschiedenen Formaten präsentiert.

Dabei ist davon auszugehen, dass sich die Art und Weise der Berichterstattung über ‚Spuk‘-Phänomene und ‚Geistererscheinungen‘ über die Jahrhundert hinweg massiv verändert hat: Welche tatsächlichen historischen Kerne haben etwa überlieferte legenden- und sagenhafte Berichte? Wie verändern sich die literarischen Formen des Erzählens über entsprechende Phänomene? Welche Methoden der Dokumentation von ‚Spuk‘ und ‚Geistererscheinungen‘ gibt es in der Gegenwart?

Ziel des Projekts „Freiburger Spukphänomene aus 900 Jahren“ ist zum einen die Zusammenstellung einer thematischen Quellensammlung in Buchform sowie zweitens die Organisationen und Veranstaltung von thematischen Lesungen zum Thema „Spuk in Freiburg“ in der zweiten Jahreshälfte 2020.

Stadtjubiläums-Logo

Veröffentlichungen:

Uwe Schellinger/Michael Nahm: Freiburgs Gespenster. Spuk und Geister in der Stadt von 1800 bis heute. Ein Quellen- und Textbuch, Freiburg i.Br.: Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, 2. verbesserte Auflage 2021.

 

Kontakt

Uwe Schellinger, M.A.
0761/20721-61

Dr. Michael Nahm
0761/20721-17